Verloren .... und doch gewonnen.

Bilder © Christian Martens

Als um 17:40 Uhr im Stadion Wilmersdorf das Spiel abgepfiffen wurde, gab es ein, der Anzeigentafel entsprechendes Bild. Jubel bei den Berlin Rebels (49 Spieler 1A, aber kein Import) und hängende Köpfe bei den Thunderbirds (37 Spieler), da die Hausherren 23 Sekunden vor Schluss mit einem FG das Spiel mit 9:7 für sich entscheiden konnten. Hängende Köpfe... nicht bei allen, eines der beiden Geburtstagskinder der Thunderbirds, der HC der Südberliner strahlte von einem Ohr bis zum anderen, doch davon später mehr. Zu den Fakten des Spiels, was als Defense-Schlacht wohl ganz gut bezeichnet werden könnte, gehört u.a., dass es in der, für einen Abstiegskampf doch sehr fairen Partie unter der Leitung von Hauptschiedsrichter Thorsten Schenkel 7 Flaggen gegen die Teams in der ersten Hälfte gab und 17 in der zweiten Hälfte für insgesamt 245 yards, auch hier konnte das Heimteam eine knappe Führung (145 yards) behaupten. Die Scores liefen 0/0 im ersten und 0/0 im zweiten Spielabschnitt, sprich auch 0/0 auch der Halbzeitstand. 2 FG brachten die Rebels im dritten Abschnitt dann 6/0 in Führung, bevor im letzten Quarter die T-Birds mit einem 6-yard QB-Sneak + EP in Führung gingen, bis zum letzten FG durch die Rebels. Mit diesem Resultat sieht die derzeitige Tabelle (Bears gegen Guards 28:17 und Crayfish gegen Lions 27:20 ) die Thunderbirds auf dem 5. Tabellenplatz. In dem Spiel fiel die hohe Lauflastigkeit der Thunderbirds auf, wenn auch der längste Pass des Tages ebenfalls von den Thunderbirds kam.

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Insgesamt war das Spiel deutlich von Taktik geprägt, so gaben die Thunderbirds komplett das Kurzpassspiel an die Gäste ab, die langen Pässe wurden fast vollständig unterbunden, wie im Hinspiel gewannen die Blauen auch wieder deutlich das Turnover-Battle. Die Rebels ihrerseits versuchten das Laufspiel oft mit einer 9er Box zu unterbinden, was nur dann gelang, wenn man auch 7 oder mehr Spieler in den Rush brachte. Die insgesamt gut spielende Offense Line der Thunderbirds schaffte es aber sehr häufig, trotzdem noch Lücken für die Ballträger zu erarbeiten und schob im Wortsinn die Gastgeber über den Platz, sehenswert der QB-Sneak über 6 yards zum einzigen TD des Tages. Insgesamt konnten die Rebels aber nicht verhindern, dass der wichtige direkte Vergleich an ihre Gäste ging (Hinspiel 14:0 für die Thunderbirds) und somit eine Situation wie im letzten Jahr mit den Jena Hanfrieds (Punktgleichheit am Saisonende mit gewonnenem direkten Vergleich der Berlin Rebels) nicht wieder eintreten wird bzw. den haben die Berlin Thunderbirds gewonnen ( 21:9 ).

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Zur komplizierten Situation der Tabelle, der Einteilung der Regionalliga Nord für 2019 und der Auswirkungen auf die Taktik dazu befragt gab es folgende Statements des nun 51-jährigen HC´s, der nach dem Spiel noch den HC der Gastgeber zu einem (alkoholfreien) Bier lud:

Bobo, wie beurteilst Du die derzeitige Tabellensituation?

Bei der Spielverbundostsitzung wurde eine Teilung in Nord und Süd beschlossen, sprich Leipzig und Magdeburg gehen raus und bekommen Teams aus Jena, Erfurt, Leipzig und Chemnitz dazu, um auf eine 6er Gruppe zu kommen. Die Tollense Sharks und Berlin Kobras wären die Aufsteiger/Nachrücker für die Nordgruppe. In der GFL-2 haben leider mit den Rostock Griffins und den Berlin Adlern zwei Teams, die ebenfalls in die Nordgruppe absteigen würden, die direkten Abstiegsplätze inne, das würde bedeuten, dass die Rebels und wir absteigen würden, wenn die z.B. Bulldogs/Bears nicht aufsteigen würden. Würden es einer von denen schaffen, die Klasse zu halten, würden die T-Birds weiter Regionalliga spielen und die Berlin Rebels, durch den gestern verlorenen direkten Vergleich absteigen, bei Punktgleichheit. Würden es Dogs oder Bears schaffen aufzusteigen, dann würden auch die Rebels II noch drinbleiben, schaffen die Adler noch die Wende, dann würden die Kobras nachrücken... also noch ist viel zu spielen...

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Du hattest bei den Rebels mit einer anderen Strategie gerechnet, dein Kommentar zum Spiel:

Die Rebels haben mich gestern wirklich überrascht, das muss ich zugeben. Ich dachte, dass sie versuchen würden, gerade am Anfang oder überhaupt den direkten Vergleich zu gewinnen, gerade nach ihren Erfahrungen vom letzten Jahr und mit der bevorstehenden Ligateilung. Für uns war das erste Ziel, den direkten Vergleich zu gewinnen, egal wie. Daher auch konsequentes Laufspiel, um den Rebels die Zeit zu nehmen (2:45h mit 24 Strafen, sprich wiederholten Spielzügen zeigen, dass diese Taktik aufgegangen ist), was auch wieder zum Erfolg geführt hat, ich bin echt stolz auf unsere OL und ihre Entwicklung in den letzten 5 Wochen, sprich Spielen, und ich freue mich darüber, dass wir dort quasi keine Ausfälle haben. Mit 3 TD zu 3 FG haben wir den direkten Vergleich deutlich gewonnen und die Rebels-2 hinter uns gelassen. Mich haben die vielen kurzen Pässe, die häufig nicht mal versucht haben, die Zeit durch ins-Aus-gehen anzuhalten, schon echt gewundert, wir haben uns auf Hook-and-Go, Wheels wie gegen die Bears usw. vorbereitet, aber es kam nichts. Wie gesagt, nachdem wie die Rebels im letzten Jahr im Rückspiel Jena wirklich fertig gemacht haben, war ich gestern von der konservativen Spielweise der Rebels echt überrascht. Schade, dass keiner unserer Kicks reinging, für unsere Jungs wäre ein Sieg und nicht die zweite knappe Niederlage in 7 Tagen sicher schöner gewesen, aber das ist auch OK so, immerhin haben wir durch 2 dumme 15er einen FG-Drive erst möglich gemacht und 2 Interceptions nicht gemacht, also geht das auch so in Ordnung.

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Unser Rookie-Quarterback hat die gesamte Spielzeit bekommen, wie beurteilst Du unsere QB-Situation heute?

Da die Rebels keinen großen Druck gemacht haben, den direkten Vergleich aufzuholen, habe ich unseren Rookie-QB natürlich weiter spielen lassen, auch solche Spiele braucht er. Natürlich war es nicht so auffällig wie gegen Magdeburg, aber die Teamtaktik und das Saisonziel gehen vor der individuellen Entwicklung einzelner, nicht nur beim QB. Insgesamt haben alle Thunderbirds gestern ihren Teil dazu beigetragen, das wir den direkten Vergleich mit den Rebels 21:9, also in 2 Spielen ohne Gegen-TD gewonnen haben. 1 Saisonziel erreicht. Good Job THB.

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Wie geht es denn jetzt weiter?

Am Montag ist erst einmal kein Training, das Sportamt und Petrus haben sich (endlich) abgestimmt und es werden neue Linien aufgetragen auf unser Homefield, das muss trocknen, also trainingsfrei. Ab jetzt haben wir auch immer 2 bis 3 Wochen zum nächsten Spiel, werden also ausgeruht und besser vorbereitet agieren können, wichtig, denn es scheint ein heißer Sommer zu werden und ab jetzt haben wir mehr Regenerationszeit als die anderen Teams. Außerdem haben wir ja auch nicht mehr so den Druck, da wir die Rebels ja hinter uns lassen können aus eigener Kraft. Nach der Pause kommt Cottbus ( 26.5 um 15.00 Uhr ), da können wieder alle viel spielen, das ist Back-up-time, denn gegen die mit importierten Ex-Berliner-GFL-Spielern, Europäern und US-Importen aufgefüllte Truppe können wieder alle viel lernen, das Resultat ist absolut zweitrangig. Dann wieder Pause und Vorbereitung auf das nächste wichtige Spiel gegen die Leipzig Lions, die bisher sieglos sind... bis jetzt Saison LÄUFT. Auch konnten wir gestern schon wieder die ersten Rückkehrer wieder aufstellen, 37er Kader ist schon wieder ganz gut, auch damit kann man mehr als zufrieden sein.

Danke Coach, dann bis Donnerstag beim Training.

Also, ein Wochenende Pause, dann ist wieder Gameweek, diesmal bei uns zu Hause. Wir empfangen die Cottbus Crayfish zu einem Doubleheader. Erst spielt die B-Jugend um 11:00 Uhr und die Männer spielen ab 15:00 Uhr.

Christian Martens - 14.05.2018

STADION BRITZ SÜD am 26.05.18

Buckower Damm 13

Berlin Thunderbirds gegen Cottbus Crayfish

11:00 Uhr B-Jugendliga Ost

15:00 Uhr Regionalliga Ost

Bilder © Christian Martens